Code aus UML Zustandsdiagrammen und Aktivitätsdiagrammen erzeugen!
Sinelabore ermöglicht es Entwicklern von eingebetteten Systemen, event-basierte Architekturen, hierarchische Zustandsautomaten, modellbasiertes Design und automatische Codegenerierung effektiv zu kombinieren.
SinelaboreRT wurde speziell für Entwickler von eingebetteten Echtzeitsystemen entwickelt. Der Schwerpunkt liegt auf einer Aufgabe: Effizienten und verständlichen Code aus UML Zustandsdiagrammen (State Machines, State Diagrams) und Aktivitätsdiagrammen in C/CPP zu erzeugen. Der Generator ist ein schlankes und einfach zu verwendendes Werkzeug. Durch das neue Java, Swift, Lua und C# Backend ist es ebenfalls bestens für die Entwicklung von Desktop oder Serveranwendungen geeignet. Ein Payback ist üblicherweise schon innerhalb weniger Stunden gegeben.
Wie funktioniert der Generator?
Von verschiedenen UML Tools erstellte Diagramme kann der Generator direkt in die gewählte Zielsprache übersetzten. Vor der Umsetzung werden ausführliche Tests auf Modellebene durchgeführt, um die Konsistenz des Modells sicherzustellen. Das erspart Zeit beim Review und Testen. Die folgende Generierung kann in weiten Grenzen an besondere Bedürfnisse angepasst werden. Der Generator unterstützt alle wichtigen UML Elemente in Zustandsdiagrammen (Deep/Flat History, Regions, Submachines) und Aktiviätsdiagrammen.
Sie werden optimal in den verschiedenen Entwicklungsphasen, wie z.B. in der Testphase durch die automatische Erzeugung von Testfällen, oder während der Fehlersuche durch automatisch erzeugten Tracecode unterstützt.
Funktionen im Überblick:
- Automatisch generierter Code höchster Güte
- Erzeugt C, CPP, Java, Swift oder C# Code
- Automatisierte Robustheitstests auf UML Modellebene
- Keine Laufzeitumgebung notwendig
- Kann mit jedem Prozessor, Compiler und OS/RTOS verwendet werden
- Codeerzeugung speziell für eingebettete Echtzeitsysteme
- Gut an verschiedene Systemdesigns anpassbar (Foreground/Background, RTOS-basiert …)
- Design und Code passen immer zusammen
- Modellieren sie nur die Teile die ein Modell benötigen!
- Unterstützte Tools: Cadifra, UModel, Magic Draw, Modelio, Enterprise Architect und ArgoUML
- Eingebauter Editor zur effizienten Erstellung von Statecharts
- Automatische Generierung von Testfällen
- Interaktive oder Batch-Simulation (Replay).
- Echtzeitdarstellung der Maschine im Zielsystem
- Trace Code Erzeugung
- Ausführliches Handbuch
Schnelleinstieg
Um einen Eindruck von den Möglichkeiten des Codegenerators zu bekommen, laden sie sich hier direkt die Testversion herunter. Im Ordner mit den Beispielen finden sie Beispielprojekte für verschiedene UML-Tools und Zielsprachen. Wählen sie das am besten geeignete Beispiel aus, um einen Eindruck des generierten Codes zu bekommen. Im Handbuch sind alle Funktionen detailliert beschrieben. Einen Schnellstart finden Sie auch auf den “Getting Started”-Seiten auf dieser Website. Das Handbuch enthält auch eine grundlegende Einführung in Zustandsautomaten und wie man diese Testet – falls Sie eine Auffrischung benötigen. Lesen sie weiterhin die Abschnitte, die sich auf Ihr UML-Tool und das Sprach-Backend beziehen, das Sie verwenden möchten.
Sie haben nun folgende Möglichkeiten, sich weiter mit Codegenerator vertraut zu machen:
1) Führen sie die Beispiele auf Ihrem PC aus. Die Beispiele modellieren einen Mikrowellenherd und können ausgeführt und getestet werden. Spielen sie mit dem Modell und verbessern Sie es. Generieren Sie den Code neu und lernen sie aus den Warn- und Fehlermeldungen.
2) Führen sie die Beispiele auf einem Mikrocontroller aus, z.B. auf einem MSP430-Evaluierungsboard oder unter Arduino. Ein MSP430-Beispiel, das auf der einfachen Foreground/Background-Architektur basiert, ist auf Github verfügbar.
Verwendung von State-Machines in (Low-Power) Embedded Systems
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Zustandsautomaten in ein bestimmtes Systemdesign integriert werden können. Einige Gestaltungsprinzipien sind eher für Entwickler von kleine eingebetteten Systemen geeignet (z.B. den uC in einer Lampensteuerung). Andere sind eher für Entwickler relevant, die nicht so enge Ressourcenbeschränkungen haben.
Verwendung von Zustandsautomaten in einer Hauptschleife
In diesem Design ruft eine Endlosschleife - typischerweise die Hauptfunktion - einen oder mehrere Zustandsautomaten nacheinander auf. Dies ist nach wie vor eine der gängigsten Methoden für den Entwurf kleiner eingebetteter Systeme. Die von den Zustandsautomaten verarbeiteten Ereignisinformationen können von globalen oder lokalen Variablen stammen, die von anderen Funktionen oder Interrupt-Handlern eingespeist werden. Die Vorteile dieses Entwurfs sind, dass kein Laufzeit-System erforderlich ist und nur wenig RAM benötigt wird.
Die Folgen sind:
- Der gesamte Rahmen-Code muss vom Entwickler bereitgestellt werden.
- Die Hauptschleife muss schnell genug sein, um die geforderte Gesamtreaktionszeit zu erreichen.
- Im Falle von Erweiterungen muss das Timing nochmals sorgfältig überprüft werden.
Verwendung von Zustandsautomaten in einer Hauptschleife mit Event-Queue
Dieser Entwurf ist ähnlich wie der oben vorgestellte. Allerdings erhält der Zustandsautomat seine Ereignisse aus einer Event-Queue. Die Queue wird durch Timer-Ereignisse, andere Zustandsmaschinen (kooperierende Maschinen) oder Interrupt-Handler gefüllt. Vorteile:
- Ereignisse gehen nicht verloren (Warteschlange)
- Ereignisreihenfolge bleibt erhalten
- Entkopplung der Ereignisverarbeitung von der Ereignisgenerierung.
Konsequenzen:
- Ein minimaler Laufzeitrahmen ist erforderlich: typ. Timer und Queue
- Die Hauptschleife muss schnell genug sein, um die erforderliche Gesamtreaktionszeit zu erreichen.
Ein minimales Laufzeit-Framework für C ist hier verfügbar: https://github.com/sinelabore/examples/tree/master/lib
Es bietet Zeitgeber und Warteschlangen. Der Verwendungszweck ist wie folgt:
- Jeder Zustandsautomat hat eine eigene Queue
- Schließlich benötigt ein Zustandsautomat einen oder mehrere Timer (einmalig/sigle-shot oder zyklisch).
- Ein Zustandsautomat kann so viele Software-Timer wie nötig erstellen. Bei der Erstellung eines Timers muss die Queue des Zustandsautomaten und das Timeout-Ereignis angegeben werden. Für verschiedene Timer ist es sinnvoll, verschiedene Timeout-Ereignisse bereitzustellen.
- Damit der Timer funktioniert, muss eine Tick-Zählervariable zyklisch von einem Timer-Interrupt inkrementiert werden (z.B. alle 10 ms). Die Tickfrequenz sollte auf der Grundlage der minimal erforderlichen Auflösung der Timeout-Zeiten gewählt werden.
- Eine tick()-Funktion muss in der Hauptschleife aufgerufen werden, um zu prüfen, ob ein Timer abgelaufen ist. Falls eine Zeitüberschreitung eingetreten ist, wird das entsprechende Ereignis in der Queue des Zustandsautomaten gespeichert.
- Die Hauptschleife muss prüfen, ob für einen Zustandsautomaten Ereignisse in seiner Queue gespeichert sind. Wenn es neue Ereignisse gibt, werden sie aus der Queue geholt und der Zustandsautomat wird mit dem Ereignis aufgerufen.
Wie in der Abbildung oben dargestellt, können auch andere Zustandsautomaten oder Interrupt-Handler Ereignisse in die Queue eines Zustandsautomaten schieben. Ein Beispiel hierfür ist unten dargestellt.
Verwendung von Zustandsautomaten in Interrupts
Manchmal ist eine zustandsabhängige Interruptbehandlung erforderlich. Dann ist es sinnvoll, den Zustandsautomaten direkt in den Interrupt-Handler einzubetten, um sich weiteren Overhead zu sparen. Typische Anwendungen sind die Vorverarbeitung von Zeichen, die über eine serielle Schnittstelle empfangen werden, Abfragen von Tasten, oder die zustandsabhängige Filterung eines analogen Signals vor der weiteren Verarbeitung. Die Verwendung von Zustandsautomaten in einem Interrupt-Handler kann in jedem Systemdesign nützlich sein.
Für die Codegenerierung sind einige Überlegungen notwendig. In der Regel ist es notwendig, Interrupt-Handler mit compilerspezifischen Schlüsselwörtern oder Vektorinformationen usw. auszustatten. Außerdem haben Interrupt-Service-Handler keine Parameter und keinen Rückgabewert. Um diese Anforderungen zu erfüllen, bietet der Sinelabore Codegenerator die Parameter StateMachineFunctionPrefixHeader
, StateMachineFunctionPrefixCFile
und HsmFunctionWithInstanceParameters
.
Um diesen Code zu erzeugen, setzen Sie die Schlüssel/Wert-Paare in Ihrer Konfigurationsdatei wie folgt:
StateMachineFunctionPrefixCFile=interrupt (INTERRUPT_VECTOR) HsmFunctionWithInstanceParameters=no
Wenn sich das Präfix der Interruptroutine über mehr als eine Zeile erstrecken muss, kann das Zeichen für den Zeilenumbruch “\n” wie unten gezeigt eingefügt werden:
StateMachineFunctionPrefixCFile=#pragma vector=UART0TX_VECTOR\n__interrupt void
Präfixe für den Header und die C-Datei können separat angegeben werden.
Verwendung von Zustandsautomaten mit einem Echtzeitbetriebssystem
Bei diesem Entwurf läuft jeder Zustandsautomat normalerweise im Kontext einer eigenen Task. Der prinzipielle Aufbau ist in der folgenden Abbildung dargestellt.
Jede Task führt einen Zustandsautomaten (oft als 'Active Object bezeichnet) in einer endlosen while-Schleife aus. Die Tasks warten auf neue Ereignisse, die von der Zustandsmaschine verarbeitet werden. Liegt kein Ereignis vor, wird die Task vom RTOS in den Idle-Modus versetzt. Sind ein oder mehrere neue Ereignisse vorhanden, weckt das RTOS die Task auf. Der verwendete RTOS-Mechanismus zur Ereignissignalisierung kann unterschiedlich sein. Häufig wird jedoch eine Queue verwendet. In der Queue können Ereignisse aus verschiedenen Quellen gespeichert werden. Z.B. aus einer anderen Task oder aus einer Interrupt-Service-Routine. Dieses Design kann mit jedem Echtzeitbetriebssystem realisiert werden. Lediglich die Mechanismen für den Ereignistransport können sich unterscheiden.
Vorteile:
- Effiziente und gut getestete Laufzeitumgebung, die vom Echtzeitbetriebssystem bereitgestellt wird
- Priorisierung von Aufgaben und Scheduling möglich
- Zustandsmaschinen-Verarbeitungszeiten sind voneinander entkoppelt.
Die Folgen:
- Notwendigkeit eines Echtzeitbetriebssystems (Komplexität, Speicherbedarf, Lizenzkosten …)
Im How-to-Abschnitt wird ein Beispiel für dieses Muster mit FreeRTOS vorgestellt. Die folgenden Beispiele zeigen Code für das RTEMS und embOS.